Kreuzweg Jesu – den Weg mitgehen, Frieden suchen

Den Weg Jesu bewusst mitgehen, bedenken und betrachten um zu erkennen, was das wirklich Wichtige im Leben ist. „Dabei hat jeder von uns seinen Platz mit seiner Schwachheit und Angst, der Sehnsucht nach Frieden und Sicherheit.“

Helga Rey hielt den Besuchern der vor ihr gestalteten Andacht den Spiegel der Zeit vor Augen. „Was trägt mein Leben? Was muss sich ändern, was gibt Hoffnung angesichts der weltweiten Missstände?“

„Der Kreuzweg Jesu zeigt uns menschliches Handeln, das von Hass, Neid und Gleichgültigkeit geprägt ist, aber wir begegnen auch Menschen, die sich den Gewalttätigen entgegenstellen. Vor allem aber sehen wir Jesus, der an seiner Botschaft des Friedens festhält.“

Bilder der slowenischen Künstlerin Ejti Stih, die seit Jahrzehnten in Bolivien lebt, vertieften die einzelnen Stationen des Leidensweges Jesu.

Die Verurteilung Jesu – das Spiel dunkler Machenschaften, gepaart mit Hilflosigkeit und der Angst des Versagens bei Pilatus.

Von der Last des Kreuzes niedergedrückt, der geschundene Jesus hier, die gaffende Menge dort. Dazwischen erkennbar – Menschen, die das Schicksal Jesu betroffen macht. Berührende Darstellungen nehmen die Betrachter mit in das Geschehen.

„Erlittenes Leid, existenzielle Sorgen und Zukunftsängste zwingen auch heute Menschen in die Knie, lassen am Lebensschicksal zerbrechen“ spannt Helga Rey den Bogen in den jetzigen Alltag. Die Kraft finden, andere wieder aufzurichten, Not sehen und damit dem Frieden dienen, kann dazu die Botschaft sein. Solidarisch handeln – wie Simon von Zyrene – das Kreuz helfen zu tragen, ohne lange darum gebeten zu werden. Auch Veronika, die Jesus das Schweißtuch reicht, mutig, sich gegen das Unrecht stellend – beispielhaft Beistand leistend.

Die bittere Begegnung Jesu mit seiner Mutter – als zärtliche Umarmung dargestellt, die weinenden Frauen am Wegesrand, von Jesus mit tröstenden Worten versehen – trotz eigenem Leid.

Das schachern um seine Kleider – jeder Würde entraubt, nackt dastehend.

Die Würde des Menschen ist unantastbar, soll uns achtsam miteinander umgehen lassen.

Und schließlich Jesus am Kreuz – für den österlichen Menschen Siegeszeichen, Segen und Heil zugleich. Viele Menschen haben sich daran schon aufgerichtet, Trost und Heilung erfahren. Der Schmerz des Todes verbindet sich mit der Hoffnung, die glaubende Menschen seit Jahrhunderten mit Blick auf das Kreuz ausdrücken.

Doch der Tod hat nicht das letzte Wort – im Glauben eint uns das Vertrauen, dass mit diesem Leben nicht alles endet.

Musikalisch begleitet von Annette Meixner und Barbara Reuter war Helga Rey mit ihrer Inspiration des Kreuzweges tiefe Berührung der Besucher gelungen.

Symbolisch dazu waren viele kleine Weidenkreuzchen zu einem großen Kreuz auf den Kirchenboden gelegt und für jede Kreuzwegstation eine entzündete Kerze.

Stimmungsvoll Leid und Hoffnung zum Ausdruck bringend.

                                                                                                       M.F.