Eine etwas andere Andacht im Mai – dazu lud die Kolpingsfamilie Ketsch am vergangenen Dienstag Mitglieder und Freunde in die St. Sebastian Kirche ein.
Alle versammelten sich am Marienaltar – das sah nach guter, alter Gewohnheit aus. Maria, die Mutter Jesu, ist zweifelsohne eine der wichtigsten Frauengestalten im Neuen Testament. Doch an historischen Fakten ist nicht viel von ihr bekannt – eher muss man sich an Glaubenszeugnisse halten, die sie im Licht des Glaubens darstellen.
Die große Wende in ihrem kaum außergewöhnlichen Leben kam mit der Heilsbotschaft Gottes, die sie – nach erstem Erschrecken und sicherlich auch Bangen – ohne Wenn und Aber annahm!
Fürchte dich nicht…..Kolpingsfamilie Maiandacht FM2 2015
Helga Rey verstand es auf wunderbare Weise, in dieser Andacht die Anwesenden immer wieder in dieses große, kaum begreifliche Geschehen, mit einzubeziehen, die Situation regelrecht zu übertragen. Durch Maria lässt sich erfahren – Gott geht Wege, die menschliche Erfahrung weit übersteigt. Doch wir dürfen darauf vertrauen – Er lässt dabei niemanden allein.
Offenheit für alles Kommende, im rechten Augenblick erkennen, was wichtig ist und wirklich zählt.
Oft genug nicht so einfach für uns Menschen – bei noch so guten Vorsätzen…..
Und dann – die bittere Stunde der Kreuzigung. Niemand konnte Maria dazu eine Erklärung abgeben.
Erst nach der Botschaft der Auferstehung fügt sich alles zu einem sinnvollen Ganzen zusammen.
Und dazu die Bitte für uns – in schwierigen Situationen, die vermeintlich kaum zu ertragen und begreifbar sind, in uns hineinhorchen und das Vertrauen nicht verlieren.
Die Meditation fand mit passend herausgesuchten Liedern aus dem Gotteslob ihre Ergänzung, musikalisch begleitet von Annette Meixner am Keyboard.

Josef – Sohn Davids….ein Gottesträumer…Kolpingsfamilie Maiandacht FM 2015
Die Andacht hatte nun in der Kirche die Seite gewechselt – hin zum Josefaltar.
Josef, aus dem Geschlecht König Davids stammend, als ein gerechter Mann beschrieben. Auch sein Leben geriet durch den Heilsplan Gottes aus den Fugen. Der schwangeren Maria zur Seite zu stehen, das war schon eine Herausforderung! Ein Traum brachte ihm die Klarheit, was weiter zu tun war, wie er mit der Situation umgehen sollte – selbstsicher und verantwortungsvoll ohne Furcht.
Helga Rey sprach dazu für die Anwesenden die Bitte aus – um Gerechtigkeit und Verantwortung füreinander in der Welt.
Und wieder hatte Josef einen Traum, der ihn zur Flucht aufforderte um sein Kind zu schützen vor dem Tod durch Herodes. Er handelt, ohne zu fragen….
Erkennen, wo man gefordert ist mit Taten und nicht nur Worten – selbst Initiativen ergreifen und nicht nur auf den Nächsten warten, das ist hier die Botschaft !
Kind, warum tust Du uns das an….
Jesus – im Tempel verschwunden, von seinen Eltern tagelang gesucht .
Und auf die Frage von Josef an den Wiedergefundenen die Antwort von Jesus, dass er im Hause seines himmlischen Vaters sich befindet.
Josef kann somit als Bewahrer des Lebens bezeichnet werden – für das Heranwachsen von Jesus und die Sorge um dessen Leib und Leben. Und doch muss Josef auch loslassen können – dies soll auch uns zur Erkenntnis dienen.
Vielleicht haben Maria und Josef gespürt, dass ihr Handeln Spuren durch alle Zeiten hindurch hinterlassen würde.
Mit dem Wunsch, dass es auch in unserem Leben möglich sein möge, mit viel Ungelöstem im Herzen und mit vielen Fragen im Kopf zu leben und in die Antworten hineinzuwachsen – mit notwendigem Gottvertrauen und dem Treue-Versprechen Gottes „ ich bin da für Dich“ schloss Helga Rey diese sehr berührende Andacht im Mai…..
M.F.