Kolping-Kerwetheatergruppe begeistert wieder im kath. Pfarrheim Ketsch

Trockener Humor und herrliche Situationskomik – mit Sätzen wie aus dem alltäglichen Leben gegriffen und deshalb so amüsant – begeisterte einmal mehr die Besucher zum Kerwewochenende im Pfarrheim.

Ein engagierter Kirchenchor auf Probewochenende im Pfälzer Wald, eher auf geselliges Beisammensein mit Essen und Trinken aus – was bekanntlich Leib und Seele zusammen hält. Nebenbei soll auch gesungen werden, diesbezüglich sehr überzeugt vom eigenen Können ist das eher Nebensache.

Ein lyrischer Tenor, immer wieder Parallelen ziehend zu den Großen in der Welt, eine Sopranistin, sehr um das leibliche Wohl der Chormitglieder bemüht und deren Sicherheit, denn vor der Tür wimmelt es vermeintlich von Wölfen, eine kettenrauchende, emanzipierte Alt-Sängerin – der neue Chorleiter beißt sich an allen geradezu die Zähne aus! Dazu noch ein Bass mit lockeren Sprüchen auf den Lippen und eine frömmelnde Maria, die stets ein biblisches Zitat parat hat. All das untergräbt seine Autorität gewaltig, dass ihn die jüngste im Chor, Verena, anhimmelt, macht es auch nicht besser.

Jeder ist auf seine Weise von sich überzeugt, auch der angesagte Auftritt im Radio mit Besuch des Bischofs wirft den Chor nicht aus der Bahn.

Soloauftritte werden mit vermeintlicher Bravour erledigt –mit Griff in alte „Liedschatullen“, fast hätten die Besucher im Saal dazu mitsingen können oder wollen.

Der neue Chorleiter gibt sein Bestes, den Kirchenchor zu formen – vergeblich. Irgendwann reißt ihm der Geduldsfaden, das ist nahezu vorprogrammiert.

Neu in der Theatergruppe dabei hat Ulrich Hönig von Beginn an riesig Spaß mit dieser Rolle.

Dieter Rey, Doris Steinbeißer, Monika Gräble, Barbara Schloter, Uwe Lorenz und Marianne Faulhaber agieren ebenfalls in ihren Rollen, jedem wie auf den Leib geschnitten. Und – war da nicht doch ein Wolf zu sehen ? Mit täuschend echter Wolfsmaske unterstreicht Jakob Rey die Visionen von Elisabeth….

Immer wieder hat Dieter Rey ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Stücke, die von den Spielern mit Empathie und erfrischend real auf die Bühne gebracht werden.

Im hiesigen Dialekt gespielt, fühlen sich die Gäste wie zuhause, bei bester Unterhaltung und umsorgt vom jeweiligen Bewirtungsteam.

Das bewährte Konzept mit leckerem Essen und einer Vielzahl an Getränken verwöhnte auch in diesem Jahr die Besucher, die sich dabei sichtlich wohl fühlten.

Seit mehr als 40 Jahren pflegt unsere Kolpingsfamilie diese schöne Tradition“ betont Dieter Rey gerne.

Dazu gehört auch immer der freie Eintritt zum Theaterspiel mit anschließender Spende für gute Zwecke. Mit den Erlösen werden die Kirchengemeinde, vornehmlich technische Neuerungen für das Pfarrheim, bedacht. In sozialer Verbundenheit in diesem Jahr der Tafelladen Appel + Ei Schwetzingen, das Kolpingwerk in Ecuador und das Obdachlosenfrühstück der evang. Kirchengemeinde Ketsch.

Die begeisterten Gäste, deren Applaus und Lob für die schönen Stunden im Pfarrheim lassen Theaterspieler und Helfer zufrieden auf die investierte Zeit und Mühe blicken.

Möge auch weiterhin gelten: Vorhang auf und Bühne frei für die „Kolping-Theatergruppe-Ketsch“.

M.F.