Erntedankfeier der Kolpingsfamilie Ketsch

Im Rahmen von Erntedankfesten wird all dem Guten gedacht, was wir durch Gottes Schöpfung erfahren dürfen. Der Fülle an Obst und Gemüse aus Garten und Feldern und der menschlichen Arbeit dazu.

Doch auch Wasser soll in diesen Dank mit eingebunden sein – denn ohne Wasser kein Leben, keine Ernte. Aus Quellen fließt es und aus tiefen Brunnen, Labsal und Erfrischung im Sommer, überfließend und lebensspendend.

Und gerade in unseren Breiten so selbstverständlich da in unserem Alltag.

Wer kennt das nicht – ein umgekipptes Glas Wasser auf dem Tisch – mit der Bemerkung „ ach, das ist ja nur Wasser“. Macht keine Flecken, klebt nicht, einfach nur rein und klar.

Helga Rey hatte gemeinsam mit Pater Kurian Thomas für die Erntedankfeier der Kolpingsfamilie Ketsch verschiedene Gedanken zusammengetragen.

„Wasser ist nahezu überall. In den Wolken über unseren Köpfen, im Grundwasser unter unseren Füßen. Es lässt alles grünen und gedeihen, köstlicher Besitz der Erde, wie es der Dichter Saint-Exupéry zum Ausdruck gebracht hat“.

Den Text der Lesung aus dem Buch Ezechiel zur „Tempelquelle“ legte Kurian Thomas mit Blick auf Erntedank aus, lässt uns selbst Teil eines Kreislaufs sein, Beschenkte, die weitergeben.

„Erntedank ist nicht nur Rückschau, sondern Einladung, selbst Quelle zu werden für unsere Mitmenschen – durch gegenseitige Fürsorge, Achtsamkeit für die Schöpfung, Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden.

Den Umgang mit Wasser hielt Helga Rey den Anwesenden beispielhaft vor Augen. In verschiedene Krüge gefüllt stand auf dem Erntedank-Tisch in der Mitte des Raumes klares Wasser zum Trinken, verschmutztes Wasser – Andeutung für fehlende Kläranlagen, Meere und Flüsse verschmutzend. Krankheiten und Zerstörungen gehen damit einher. Wasser aus der Hohwies war auch dabei. Der Badesee beheimatet Frösche, Fische und Pflanzen, ist kühlendes Nass im Sommer.

Auch ein leerer Krug war dabei – Symbolik für nahezu dreißig Länder der Erde, die unter Wassermangel leiden.

Lasst uns also mit Wasser nicht gedankenlos umgehen, unnötig verschmutzen, über eine gerechtere Verteilung in der Welt nachdenken.

Annette Meixner begleitete die Feier mit passend ausgesuchten Liedern am Keyboard, da singt es sich gleich viel leichter….

Diese spirituelle Feier fand ihren traditionellen Ausklang mit Zwiebel-und Apfelkuchen und leckerem neuem Wein bei angeregten Gesprächen.

Sicherlich wird man zu „Wasser“ ein neues Bewusstsein haben im täglichen Umgang, beim Öffnen des Wasserhahns und betätigen des Duschkopfes.

M.F.